WoW Retail: Als Casual in Season 4 Gearscore verbessern

World of Warcraft wird dieses Jahr 20 Jahre alt. „Real Gwyddyn“ ist seit 18 Jahren dabei und mittlerweile Ü60. Wie kommt ein lahmer Hunter mit den aktuellen Anforderungen der vierten M+ Season und Retail klar? Alles für den Gearscore, alles für die Comm? 🙂

Das letzte halbe WoW-Jahr

Seit Anfang letzten Dezember war ich primär in WoW Classic unterwegs. Entschleunigung. Ab und an mal bei Retail eingeloggt, um nicht den kompletten Anschluss zu verlieren. Klar, kann man easy durchballern, aber Kampagnen, Weeklys, Dailys, dazu raiden, Dungeons laufen, Berufe… Retail wirkt wie designt für SpielerInnen, die keine anderen Hobbys haben. Mich erschlägt es förmlich. Die passendste Mischung fand ich in WotLK-Classic, das das Beste aus beiden Extremen vereint. Aber man kann schlecht drei verschiedene WoW-Versionen parallel ordentlich spielen.

Der Classic-Gwyddyn pausierte mit Level 22 herum an der fast komplett geclearten Dunkelküste. Dungeons unmöglich mangels Mitspielern. In WotLK alle Quests auf der Höllenfeuerhalbinsel mit Schurkin (Horde) und Hunter (Allianz) erledigt. Erstere mit Mühe, dafür der Hunter relativ easy. Danach Zangarmarschen. Und plötzlich die Lust an WoW komplett verloren.

Tja, mit 60+ und diversen OP-Folgen ist das Leben nicht mehr so easy. Dazu so ziemlich alle Symptome von Long Covid und die Auswirkungen gesellschaftlicher Entwicklungen im RealLife. Im April drei Wochen heftiger grippaler Infekt plus zwei Wochen bis die Nebenwirkungen weg waren. Einfach keinen Bock mehr auf Action, lieber gemütlich netflixen. Bis der Mai kam und ich wieder mehr Energie am Start hatte.

Back to Retail

„The War Within“ erscheint erst im Herbst 2024, Endgame-Time. Dazu hat sich Blizz den „Mists of Pandaria“-Remix ausgedacht – ausgerechnet die gemütlichen Pandaren als „schnell und hektisch“ leveln Erlebnis 🙂 Und Cataclysm Classic an den Start gebracht. Während der Plunderstorm komplett an mir vorbeiging. Egal, einfach mal die Kampagnen zu Ende bringen bzw. die Start-Kampagnen für War Within angehen.

Mein Hunter Silverpot (Horde) hatte zuletzt ein GS von 460. War nicht schlecht. Nach monatelanger Pause allerdings arg überholt. Die Gilde tot – der Gildenmeister war verstorben, hatte keinerlei Nachfolge geregelt, SpielerInnen verschwanden. Die „Eimer mit Profis“-Comm dagegen war recht aktiv, der Chef dort eh super unterstützend. Das Problem lag bei mir, dass mir abends oft die Energie fehlte, mich zu „müffig“-Abenden oder Raids anzumelden. Möglichst keine Termine, kein Druck. Zumal ich nach ambitionierteren Dungeons oder Raids mittlerweile mindestens zwei Stunden brauche, um runterzufahren und ins Bett zu fallen. Und das im Kontext Gesundheit, Uhrumstellung und so weiter.

LFR raiden fürs GS und Schlüsselsteine vierte Season

Der Tipp aus der Comm zum Thema Gear: Lauf die Raids lfr! Ok, gerade waren Zeitwanderungen angesagt, das brachte schon mal zwei oder drei zeitverzerrte Items plus die Kiste am Schluss. Nice. Die Raids? Bei einem waren die Bosse ermächtigt, Mindeststufe 463, das ging erstmal nicht. Und bei den anderen kam nie eine Gruppe zustande. Erst nach den „Zeitis“ reicht das GS für den ermächtigten Raid, also die ersten beiden Flügel „Gewölbe der Inkarnationen“, zu Beginn ein Item (476 statt des bisherigen 460), ansonsten bei 6 Bossen rund 10 Mal mitgewürfelt, nur zwei andere Jäger, stets verloren – allein bei zwei geilen Items würfelte ein anderer 97 und 99, da fällt man glatt vom Glauben ab 🙂 Wenn ich mit meiner untoten Schurkin irgendwo unterwegs bin, kassiert sie gut ab. Aber mein Goblin-Hunter hat fast durchweg Pech.

Spät abends nahm mich die Comm noch mit bei zwei M+2 Dungeons. Trotz Vorwarnung, dass die vierte Season brutal sei – ein aktueller +2 in etwa wie bisher ein +12er. So fühlte es sich auch an. Ich starb öfter in diesen zwei Inis als vorher in der gesamten Season. Das ließ irgendwann nach, allerdings stellte ich dann fest, dass Heal Micha auch besonders gut auf mich acht gab 🙂 Loot? Keinerlei Items. Die anderen hätten aufgrund ihrer Ausrüstung mit mir geteilt, aber was soll ich mit INT-Schmuck?

Klar wurde mir vor allem, dass ich als alter Casual im Grunde nicht mehr mithalten kann. Vor 10 oder 15 Jahren noch gut dabei, auch vor 5 Jahren noch erfolgreich, aber mittlerweile? Auf mich wirkt es, als wären nur noch weniges Casuals am Start – und die Leute, die aktiv sind, spielen meist sehr regelmäßig und verdammt gut. Ein nicht unbekanntes Problem: Mir ist RealLife wichtiger als WoW, während es bei anderen zentraler Punkt der Abendgestaltung ist. Was nicht verhindert hat, dass ich den spätabendlichen Ausflug teuer bezahlte: Nach Raids und M+ brauch ich mindestens zwei Stunden zum Runterkommen, erst um halb drei in der Kiste, insofern am nächsten Tag ziemlich im Arsch.

Zeitwanderung

Beste Quelle für stärkeres Gear waren die Zeitwanderungen. Bei den fünf Dungeons fielen schon mal zwei Upgrades auf Itemlevel 467 ab. Dazu ist es easy, im Grunde eine Stunde Action. Unverständlich nur, warum Mitspieler nach jedem Run erstmal die Gruppe verlassen haben, obwohl wir gut durchkamen. Geht an sich schneller, wenn man zusammenbleibt als wieder 15 Minuten im Dungeonbrowser zu hängen. Zumal man sich teilweise in der nächsten Gruppe wieder getroffen hat 🙂

Also sowohl mit Silverpot als auch Gwyddyn die Zeitis durch. Am Ende:

Die Qual der Wahl – an sich wär die 489er Armbrust geil gewesen. Aber wenn der Schmuck +130 Punkte auf den bisherigen gutmacht und es gerade um GS pushen geht, was willst du dann machen?

Und bei Silverpot gleich fünf Kisten wegen M+, Zeitis und lfr Raid. Darunter ein 509 für den M+ Dungeon intime, da gab es nichts zu überlegen, wer weiß, wann ich mich wieder an mythische Schlüsselsteine wagen werde:

Schon krass, wie weit das Spektrum bei Gwyddyn nun geht: Von 276 bis 502. Letzteres war die Belohnung für die fünf abgeschlossenen Zeitwanderungen.

Raidloot zweite Woche: Nichts

Auch in der zweiten Woche ging es wie gewohnt weiter. LFR raiden, würfeln, Null Loot:

Forscher unter Feuer

Abends kurz ne Runde mit Gwyddyn gedreht, in der Zarrekhöhle gelandet, wo er zuvor noch nicht gewesen war. Der Event Forscher unter Feuer lief gerade und zum Abschluss gab es gleich zwei Belohnungen mit GS 480. Oops. Also den Herrn Silbertopf ebenfalls dort geparkt, zumal er noch Ruf bei den Niffen braucht. Den Event allerdings nicht erwischt.

Sonntag mittags LFR verreckte der Raid bei Rashok mehrfach. Ausnahmsweise den Raid verlassen und *zack* gerade startete der Forscher-Event um 13.30. Mitgemacht und zwei Items kassiert:

Damit Silverpot innerhalb von anderthalb Wochen von 460 auf 475. Am besten noch eine random hc angehen und dann mal schauen, was Mittwoch in der Kiste ist 🙂

Forscher unter Feuer war wiederum Teil einer dreiteiligen Questreihe, die ich vorher angenommen hatte und die auch einen Zeitriss sowie das Plündern einer gesicherten Ladung eingeschlossen hat. Der Zeitriss startete um 21 Uhr, nach Erledigung fand sich Fyrakk in den Ebenen von Onara. Also auch hier schnell hin und den komplette Kram erledigt, zumal auch Flugsteine und Wappen droppen, die ich für Aufwertungen gebrauchen kann. Am Ende die Quest in Valdrakken abgegeben, 493er Füße bekommen und GS 479 erreicht. Dann der Mittwoch, Kiste für Silverpot. Das Teil aus dem Random HC war nicht zu gebrauchen, die Qual der Wahl zwischen 486er Brust aus dem Raid und 480er Taille fiel auf letzteres aufgrund der größeren Impacts auf GS und Schaden, auch wenn die Brust als Set-Teil besser gewesen wäre:

Also: Mit relativ moderatem Einsatz innerhalb von zwei Wochen mit meinem Main von GS 460 auf 480. Ab jetzt dürfte es schwieriger werden ohne M+. Mal schauen, Amirdrassil steht jetzt eh an, wo ich LFR noch 0 Bosse gelegt habe. Wobei die Motivation angesichts des Loot-Pechs innerhalb von Raids ein wenig… gebremst ist.

Wie weiter?

• Silverpot weiter ausrüsten solang Retail mich wieder am Haken hat.
• Dito Gwyddyn, aber moderat ohne Raids & Co, eher über Weltquests und Weeklys.
• Abends ab und an ein wenig Pandaria Remix mit meiner Waffenkriegerin.
• Erstmal Pause bei Classic und Cataclysm Classic, bis wieder Entschleunigung angesagt ist.