Die besten Gaming Kopfhörer für zu Hause und unterwegs

Gaming Kopfhörer - Marco Verch Gaming PCs mit roten Kopfhörern am Messestand von EA FIFA19 - Flickr - CC BY 2.0

Gaming macht Spaß — vor allem mit dem richtigen Headset. Denn der Sound muss stimmen, damit der Spieler in die virtuelle Welt eintauchen und die Atmosphäre genießen kann. Ein gutes Headset ermöglicht es zudem, besser zu spielen. Besonders im Competitive-Bereich entscheidet oft der Sound über Sieg oder Niederlage. Daher ist es wichtig, ein Gaming-Headset zu finden, das zu den eigenen Anforderungen und Bedürfnissen passt. Dieser Guide erklärt die wichtigsten Auswahlkriterien, vergleicht verschiedene Headset-Typen und empfiehlt konkrete Modelle.

Die wichtigsten Auswahlkriterien

Vor dem Kauf eines Gaming-Headsets ist es wichtig, zu wissen, welche Anforderungen das Gerät erfüllen soll. Steht der Tragekomfort im Vordergrund, ist es eventuell ratsam, ein kabelloses Modell mit hochwertigen Ohrkissen zu kaufen. Soll das Gaming-Headset auch am Tablet oder Smartphone genutzt werden, muss der Ohm-Wert beachtet werden.

Die wichtigsten Kriterien im Überblick:

Die Spiele-Plattform

Welches Headset in Frage kommt, hängt von der Plattform des Spiels ab. Es gibt Headsets, die nur an einer Plattform funktionieren. Das Gerät kann dann beispielsweise lediglich am PC angeschlossen werden. Daneben gibt es Headsets die sowohl am PC als auch an verschiedene Spielekonsolen verwendet werden können. Diese Geräte werden »multi-platform Headsets« genannt.

Mit oder ohne Kabel?

Ob ein kabelloses Modell eine Alternative ist, hängt von den eigenen Vorlieben ab. Fakt ist: Ein Kabel hat Vor- und Nachteile. Diese sind allerdings nicht in der Qualität des Sounds bemerkbar. Die Bandbreite einer Funkverbindung reicht bei den meisten Modellen aus, um das gesamte Frequenzspektrum leistungsstark wiederzugeben. Das einzige Problem sind mögliche Interferenzen mit anderen Funkverbindungen, wodurch es zu Verzögerungen oder Störungen bei der Signalübertragung kommen kann.

Daneben sind viele kabellose Modelle schwerer, da die Akkus, die im Headset verbaut sind, zusätzliches Gewicht mit sich bringen. Hochwertige Akkus können diesen Effekt zwar abmildern, doch diese kosten mehr.

Gaming-Headset-Modelle mit Kabel haben diese Probleme nicht. Dafür muss sich der Spieler nicht selten durch einen Kabelsalat quälen, was Zeit und Nerven kostet. Zudem kann es zu Kabelbrüchen kommen. Kabelbrüche sind einer der häufigsten Schäden bei Headsets.

Tragekomfort

Komfort ist einer der wichtigsten Aspekte, die es zu beachten gilt. Verrutscht das Headset ständig oder die Ohren glühen beim Tragen, kann das ein guter Klang nicht wettmachen. Doch Komfort ist nicht nur extrem wichtig, er ist auch extrem individuell. Ein Produkt, auf dessen Tragekomfort ganzen Scharen an Gamern schwören, kann sich trotzdem unbequem anfühlen. Deswegen ist das Thema Tragekomfort so kompliziert.

Bei der Auswahl eines bequemen Headsets sind die folgenden drei Punkte relevant.

  • Gewicht: Ein zu schweres Headset belastet nicht nur den Kopf, sondern auch das Spielerlebnis.
  • Größe: Ist ein Headset zu klein, überhitzen die Ohren. Ist es zu groß, verrutscht das Gerät häufig. Am besten sind individuell einstellbare Modelle.
  • Qualität und Größe der Ohrpolster: Hochwertige Ohrpolster fühlen sich besser an und halten länger. Ob das Ohrpolster das Ohr komplett umschließen soll oder nicht, hängt von den persönlichen Vorlieben ab.

Um vor dem Kauf festzustellen, ob ein Gaming-Headset bequem ist, sollte es im Laden anprobiert werden. Bei der Bestellung eines Geräts im Internet ist die Sachlage komplizierter, da das Headset erst zu Hause anprobiert werden kann.

Hierfür gilt das Fernabsatzgesetz, nachdem der Käufer das Gerät 14 Tage nach dem Kauf zurückgeben kann und sein Geld zurückerstattet bekommt. Die einzige Voraussetzung ist das Zurückgeben des kompletten Geräts ohne Defekte oder Gebrauchsspuren.

Zudem gibt es eine Ausnahme von dieser Regel: In-ear-Kopfhörer gelten als Hygieneartikel und können nicht zurückgegeben werden. Der Käufer kann lediglich auf die Kulanz des Kundenservice hoffen.

Offenes oder geschlossenes Modell

Es gibt offene und geschlossene Gaming-Headsets. Geschlossene Modelle umschließen die Ohren komplett und verfügen über große Ohrmuscheln. Bei offenen Modellen sind die Ohrmuscheln kleiner, da sie die Ohren nicht umschließen.

Geschlossene Headsets verhindern, dass Geräusche nach außen dringen. Außerdem sind Außengeräusche nicht mehr wahrnehmbar. Das hat Vor- und Nachteile. Es ist leichter, sich komplett auf das Spielen zu konzentrieren, da Geräusche von außen abgeschirmt werden. Zudem hören andere Menschen den Sound des Spiels nicht und fühlen sich davon belästigt. Der Klang ist durch den zusätzlichen Druck basslastiger, kann sich aber nicht frei entfalten.

Offene Headsets drücken nicht auf die Ohren. Ebenso bleibt das Erhitzen der Ohren aus, da diese von außen gekühlt werden. Der Klang offener Headsets ist räumlicher und klarer. Jedoch werden Geräusche nicht abgeschirmt. Dadurch können Außengeräusche das Spielvergnügen beeinflussen. Offene Headsets eignen sich am besten, wenn das Gerät auch außerhalb der Spielzone getragen wird. Beispielsweise ist es an einer viel befahrenen Straße als Fußgänger vorteilhaft, die Außengeräusche wahrnehmen zu können.

Klangqualität

Es gibt verschiedene technische Hilfsmittel, um die Qualität des Klangs festzustellen. Dazu zählt: das Spektrum wiedergebbarer Frequenzen, das Maß an harmonischer Verzerrung oder das Signal-Rausch-Verhältnis. Diese Maße geben mithilfe von Zahlen die Qualität eines Signals an.

Die Klangqualität ist jedoch stark vom subjektiven Geschmack geprägt. Es gibt viele verschiedene Audioprofile. Manche Menschen mögen basslastigen Klang, andere bevorzugen einen räumlichen, dynamischen Sound.

Im besten Falle ist das Soundprofil des Headsets individuell einstellbar, sodass das bevorzugte Audioprofil selbst ausgewählt werden kann.

Impedanz

Die Impedanz ist besonders für PC-Headsets eine wichtige Kennzahl. Impedanz wird auch Nennscheinwiderstand genannt. Zwar haben Headsets keinen elektrischen, doch dafür einen frequenzabhängigen Widerstand. Ist die Impedanz hoch, wird mehr Strom benötigt, um die volle Frequenzbandbreite wiederzugeben.

Das erklärt auch das Phänomen, dass viele Headsets nicht am Handy funktionieren. Dasselbe kann am PC passieren. Der Sound ist dann leise und flach. In solchen Fällen hilft nur eine verstärkende Soundkarte, um die entsprechenden Dezibel zu erreichen.

Headsets mit einer Impedanz von bis zu 60 Ohm können die meisten modernen Onboard-Soundkarten wiedergeben.

Mikrofon

Spielen mit Freunden macht viel Spaß, allerdings nur mit einem hochwertigen Mikrofon. Ansonsten ist der Sound kratzig oder die Freunde hören jedes Hintergrundgeräusch. Um das zu vermeiden, muss ein gutes Mikrofon über zwei Funktionen verfügen.

Es muss alle Frequenzen aufnehmen sowie ungestört zur Soundkarte übermitteln können. Zudem sollte das Headset kalibrierbar sein. Dadurch wird lediglich die Stimme aufgenommen. Ein schlecht kalibriertes Mikrofon nimmt beispielsweise die Geräusche des PC-Lüfters mit auf.

Weitere Tipps zu Gaming-Headsets finden sich hier bei Sennheiser (deren PC3 ein super Schnäppchen hinsichtlich Preis-Leistungsverhältnis ist).

Empfehlungen

HyperX Cloud II

Das HyperX Cloud II von Kingston ist die Weiterentwicklung des beliebten HyperX Cloud I. Das Gerät überzeugt mit einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis. Es ist im Vergleich mit anderen hochwertigen Gaming-Headsets, die ähnliche Leistungen erbringen, sehr preiswert. Wegen seiner guten, räumlichen Klangwiedergabe wird es von vielen professionellen Shooter-Spielern eingesetzt. Das HyperX Cloud II verfügt über einen »7.1 Surround Sound«. Das Design des Kopfhörers ist sowohl ästhetisch als auch bequem. Der Kopfhörer hat eine Impedanz von 60 Ohm und funktioniert an Laptops. Daneben ist das Gerät kompatibel mit verschiedenen Konsolen und dem PC.

Siberia 200

Das Siberia 200 von Steelseries ist eine kostengünstige Weiterentwicklung des Siberia V2. Das Design des Gaming-Headsets ist an das seiner erfolgreichen Vorgänger angelehnt. Ins Auge fällt der stylishe Rahmen, der sich flexibel an den Kopf anpasst. Der Kopfumfang sollte nicht größer als 60 Zentimeter sein. Die großen Ohrmuscheln sind zwar bequem, doch das Design des Gaming-Kopfhörers hat auch Nachteile. Bei manchen Kopfformen passt sich der Kopfhörer nur schwer an und es entsteht das Gefühl, dass der Kopfhörer nicht richtig sitzt. Der Sound des Siberia 200 ist basslastig, sodass besonders männliche Stimmen stärker zu hören sind.

LX20

Das LX20 von Lioncast ist eines der besten Headsets für den Einstieg ins Gaming. Es gehört zu den geschlossenen Modellen und umschließt die Ohren komplett. Die Polster aus Kunstleder sind bequem. Das Headset ist sehr leicht. Sound- und Mikrofonqualität sind für das Spielen ausreichend. Zum Hören von Musik eignet sich das Headset nicht, da der Sound zu dumpf ist. Das LX20 von Lioncast kann an den PC oder an Spielekonsolen angeschlossen werden.

G Pro

Das G Pro Gaming-Headset von Logitech bietet alles, was ein Gamer braucht. Das Design wurde mithilfe von professionellen Spielern entwickelt. Die Kopfhörer sind simpel aufgebaut, fühlen sich aber dennoch bequem an. Die Ohrmuscheln aus Schaumstoff passen sich dem Kopf flexibel an. Das Gaming-Headset gibt den Sound sehr deutlich und räumlich wieder, sodass auch leise Geräusche klar zu hören sind. Das Mikrofon kann alle notwendigen Frequenzen ohne Störungen aufnehmen und verfügt über einen Popfilter. Das G Pro kostet mehr als ein gewöhnliches Gaming-Headset, bietet jedoch technische Vorteile. Die Kopfhörer haben eine Impedanz von 32 Ohm.

Weitere Tests und Empfehlungen zu Gaming Headsets hier bei Stern.de und bei Gamestar.de.

In-ear-Kopfhörer zum Spielen unterwegs

Zum Spielen auf dem Smartphone eignen sich Headsets nur bedingt, da sie groß sind und nicht ohne Weiteres transportiert werden können. Zudem müsste das Mikrofon abnehmbar sein, da es nicht gebraucht wird und stören würde.

Für das Spielen auf dem Smartphone oder Tablet sind In-ear-Kopfhörer eine gute Alternative – Tipps dazu finden sich beim In-Ear Kopfhörer Test. Sie sind leichter und besser zu transportieren. Zudem können In-ears ebenso ein breites Spektrum an Frequenzen wiedergeben. Die verarbeiteten Treiber sind zwar kleiner, aber dafür oftmals hochwertiger. Zudem muss bei In-ears die Impedanz nicht beachtet werden. Gerade unterwegs sollten Kopfhörer beim Spielen Pflicht sein, um beispielsweise Mitreisende nicht zu nerven.

Fotonachweis: Gaming Kopfhörer – Marco Verch: Gaming PCs mit roten Kopfhörern am Messestand von EA FIFA19 – Flickr – CC BY 2.0

 

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